Eine Veranstaltung unter freiem Himmel? Bei Dauerregen und kühlen Temperaturen? Nein, einladend war das Wetter wirklich nicht. Die Hafentreppe in Offenbach wie leergefegt, wo sonst viele Menschen flanieren, sich niederlassen und verweilen. Dennoch: Über 60 engagierte und aktive Menschen folgten auch an diesem 6. August dem Aufruf der Offenbacher Friedensinitiative zum Gedenken. Gedenken anlässlich des Jahrestags des Abwurfs der US-Atombombe auf Hiroshima am 6. August 1945, dem drei Tage später der Abwurf einer zweiten Atombombe auf Nagasaki folgen sollte.

Schutz vor Wind und Regen bot die an die Hafentreppe angrenzende Bebauung. Und so fand die Veranstaltung zum Glück regengeschützt und in freundlichem Miteinander statt. Nach einleitenden Worten von Christa Führer-Rößmann (OFI) wurde von Emma Gros (SPD / OFI) das Grußwort von OB Dr. Felix Schwenke verlesen.

Als erster Redner sprach Dr. Wilfried Kerntke (DFG-VK) u.a. über Pazifismus im Kontext des Krieges in der Ukraine und der fortwährenden und planvollen Überschreitung von Grenzlinien. Sei es seinerzeit in Hiroshima, aktuell der menschengemachte Klimawandel oder der Eskalation des Krieges gegen die Ukraine: allzu oft kokettierten die Entscheider:innen mit Skrupeln, schlussendlich jedoch zähle die Tat.

Karen Malsy (VVN) forderte nach Skizzierung der historischen und der sich auch derzeit immer weiter konkretisierenden Gefahr eines Einsatzes von Atomwaffen deren Ächtung, Schritte zum Beitritt Deutschlands zum Atomwaffenverbotsvertrag und eine Politik der Friedenslogik mit dem Ziel der Überwindung des Prinzips der nuklearen Abschreckung.

U.a. der G7-Gipfel im Mai in Hiroshima wurde von Naisan Raji (LINKE) in ihrer Rede thematisiert und die Diskrepanz zwischen Wort und Tat der G7-Nationen konstatiert. Während sich die G7 zu atomarer Abrüstung, zum Kampf gegen den Hunger und zur weiteren Reduktion der CO2-Emissionen bekennen, wurden von diesen Regierungen dennoch die Verhandlungsbemühungen von Staaten wie China, Brasilien und Südafrika im Ukraine-Krieg torpediert. Militärisch wurde durch die G7-Länder weiter aufgerüstet und immer noch weitere Aufrüstung initiiert. Eine gegenseitige Anerkennung von Sicherheitsinteressen aller Staaten sei daher zu fordern.

Auch die musikalischen Beiträge von Gabriele Kentrup fanden bei den Teilnehmenden großen Anklang und erhielten sehr positive Resonanz. Vielen Dank dafür. Zum Schluss wurden Kerzen in einigen Lampions entzündet und den Menschen gedacht, die seinerzeit bei den Abwürfen der Atombomben in Japan getötet wurden.

Vielen Dank an alle Teilnehmenden und Mitwirkenden! Unsere Veranstaltung wurde unterstützt durch die örtlichen Organisationen von DFG-VK, DGB, DIE LINKE, DKP, Heinrich-Heine-Club, IPPNW, Naturfreunde, ver.di, VVN-BdA, GEW Südhessen sowie GEW Kreisverband Offenbach Stadt. Durch Eure Hilfe und Euren Einsatz konnte auch dieses Jahr ein angemessenes Gedenken stattfinden.

2023 Hiroshima Veranstaltung

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© Fotografien: Gisela Teichmann, Ruth Zeise und Jochen Zietlow