80 Jahre Hiroshima ... und 89 Sekunden vor 12
Für unsere Mahnveranstaltung am 6.8.25 konnten die Bedingungen in mancher Hinsicht nicht besser sein. Das Wetter war prima, nicht zu heiß, es regnete nicht und der Wind kam aus der richtigen Richtung. Es kamen über 130 Menschen. Das werten wir als Erfolg!
Was aber die Gründe für unser jährliches Gedenken angeht, ist es so schlimm wie nie. Das spiegelt sich in den Redebeiträgen wider. Regina Hagen (atomwaffenfrei jetzt) berichtete von der atomaren Aufrüstung, historisch und aktuell, international und auf Deutschland bezogen. Für uns ist vor allem bedeutsam die Erneuerung der in Büchel in Deutschland lagernden Atomwaffen, sowie die für kommendes Jahr geplante Stationierung von US-Mittelstreckenraketen.
Sara Muratovic (Kinder- und Jugendparlament der Stadt Offenbach) legte den Schwerpunkt auf die Lage von Kindern und Jugendlichen, damals im Inferno von Hiroshima und heute. Sie forderte eine friedliche Zukunft ein, ohne die Bedrohung durch Atombomben. Wie ihre Vorrednerin forderte sie ein Verbot der Atomwaffen. Deutschland muss endlich dem Atomwaffenverbotsvertrag beitreten.
Jonathan Beullens (SDS Frankfurt) wies darauf hin, dass bereits in der UN-Charta die Pflicht verankert ist, die Bildung auf den Erhalt des Friedens auszurichten. Die Erhaltung der Zivilklausel an den Unis ist also kein Thema nur für Studenten, sondern für uns alle.
Der Moderator Jörg Rode und alle Redner*innen wiesen auch auf die großen Gefahren durch die Aufrüstungspolitik hin, Gefahren für den Weltfrieden, Gefahren aber auch für unser soziales Miteinander. Das Geld für die Rüstung wird bei den Dingen des täglichen Lebens fehlen, so viel ist schon klar. Wir wollen kein kriegstaugliches Deutschland. Wie das am Ende aussieht wissen wir seit 80 Jahren.
Für ein Innehalten bei all den schlimmen Nachrichten sorgte Richard Steinert, der für uns zwei Lieder aus der japanischen Friedensbewegung sang, auf japanisch.
Noch zum günstigen Wind: die Lampions, die wir zum Gedenken an die Opfer ins Wasser setzten, wie das auch in Japan Brauch ist, trieben diesmal weit hinaus. Es verweilten viele, begleitet von den Klängen von Richards Improvisationen auf dem Klavier.
Die Beiträge unserer Redner*innen kann man unten nachlesen, ebenso wie die Rede von Rosemarie Steffens (VVN BdA), die nicht gehalten werden konnte. Darin hat Rosemarie skandalöse Statements deutscher Politiker zusammengetragen, betreffend Atomwaffen, frei von Sachwissen und Verantwortung.
© Fotografien: Annette Kallweit, Jörg Rode, Jürgen Rentz, Jutta Hilscher