Die Offenbacher Friedensinitiative trauert um sein Gründungsmitglied Robert Hofmann, der im Alter von 87 Jahren am 5. Oktober 2018 verstarb. Er wurde 1931 in Mühlheim geboren. Früh verstarb seine Mutter und der Vater wurde aufgrund seiner Mitgliedschaft in der KPD in die Strafdivision 999 nach Griechenland eingezogen.
Nach seinem Schulabschluss absolvierte er eine Lehre als Elektriker. Er arbeitete bei der Firma Rowenta in Offenbach und wurde dort zum Betriebsrat gewählt. Nebenbei besuchte er die Abendschule und absolvierte seine Meisterprüfung. 1968 übernahm er die Firma Interpelz in Offenbach Bieber.
Geprägt durch das politische Elternhaus arbeitete er nach Kriegsende in der Freien Deutschen Jugend, der KPD und der Deutschen Friedens-Union. Er war Mitglied der Naturfreunde und der VVN-BdA (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten).
Anfang der 50er Jahre heiratete er seine Frau Elfriede, mit der er sich gemeinsam für eine Welt ohne Faschismus und Krieg engagierte.
Bereits in den 50er Jahren beteiligte er sich am Widerstand gegen die Remilitarisierung der BRD und arbeitete in Folge in der Ostermarschbewegung mit. Ende der 70er gehörte er zu den Mitbegründern der Offenbacher Friedensinitiative und unterstützte die Offenbacher Friedensliste.
Beeinflusst durch seinen Vater Bastel Hofmann, der in der Mühlheimer Widerstandsbewegung zum Kreis der Philosophen gehörte, interessierte auch ihn Philosophie, Literatur und Kultur. Daher war es ihm ein Anliegen, den Heinrich-Heine-Club mit aufzubauen.
Wir verlieren in Robert Hofmann einen Freund, der mit vielen von uns seit Jahrzehnten in gemeinsamen linken Engagement verbunden war. Sein politisches Handeln war durch den Satz von Karl Marx aus den Feuerbach-Thesen, Die Philosophen haben die Welt nur unterschiedlich interpretiert, es kommt darauf an sie zu verändern, geprägt.
Wir haben viel von ihm gelernt und sind dankbar für die lange freundschaftliche Zusammenarbeit.
Unser Mitgefühl gilt Seinen Söhnen und Enkeln.