Wie war es auf der großen Demo am 3.10.?
Vor allem überwältigend. Wir sind es gewohnt im überschaubaren Rahmen zu demonstrieren. Dort standen wir Offenbacher an der Siegessäule, und aus der Straße des 17. Juni kam ein Zug, nur einer von dreien. Er nahm die ganze Breite ein und hörte und hörte nicht auf. So ist es halt mit 42.000.
Auffällig war, wie viele Junge mit unterwegs waren. Das macht Hoffnung. (Der Punkt, der sonst in vielen Berichterstattungen genüsslich ausgekostet wird, dass nur die Alten für den Frieden unterwegs sind, wurde denn auch in den Berichterstattungen diesmal nicht aufgegriffen.)
Leider gab es tatsächlich Gegenaufrufe. Das wäre früher undenkbar gewesen. Unter den Menschen, die den Krieg für das größte Übel halten, muss es Kompromissfähigkeit geben. Nur wenn wir zusammenstehen, können wir etwas bewirken. Es ist eine solche Allerweltswahrheit und doch so schwer umzusetzen.
Außer den 42.000, die demonstriert haben, gibt es sehr viele, die unseren Abscheu vor Krieg und Aufrüstung teilen. Es gibt eine Mehrheit für unsere Anliegen, das zeigen Umfragen immer wieder. Diese Mehrheit muss sichtbar werden, auf der Straße.
In der Berichterstattung konnten trotz allem abschätzigen Unterton die Inhalte nicht gänzlich verschwiegen werden. Für Verhandlungen und gegen Waffenlieferungen, überall auf der Welt.
Diesen Erfolg können wir in unserem weiteren Einsatz für den Frieden nutzen.
Wer sich selbst informieren will, kann alle Reden hier ansehen:
https://nie-wieder-krieg.org/videos-bilder-reden/
Insbesondere die Rede des Vertreters der IG Metall-Jugend Joshua Müller sei empfohlen (siehe oben, Friedensbewegung mit Jugend)
© Fotografien: Thomas Kasper und Nora Kral